Wenn Sie einen Spurhalteassistenten besitzen, handelt es sich dabei um ein wirkungsvolles Hilfsmittel, gut zu fahren. Wichtig ist jedoch, dass Sie wissen: Es kann zu Beeinträchtigungen kommen und sie müssen stets achtsam sein. Der Spurhalteassistent ersetzt Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Fahren nicht. Sie müssen sich konzentrieren und sind verantwortlich.
Besitzen Sie einen Spurhalteassistent, handelt es sich um einen der zwei Typen.
Der passive Spurhalteassistent
Der passive Spurhalteassistent dient eigentlich nur als Warnsystem. Verlassen Sie die Spur, gibt Ihnen das System den entsprechenden Warnhinweis. Das geschieht z.B. über ein akustisches Signal. Das Signal kann auch optisch sein.
Der aktive Spurhalteassistent
Der aktive Spurhalteassistent wird mitunter auch als „Lane Assistent“ bezeichnet. Er greift aktiv selbst in das Lenken ein, wenn Ihr Fahrzeug die Spur verlässt. Wird der Mindestabstand zu den vorhandenen Markierungen unterschritten, ertönt zuerst ein Warnsignal und Sie könnten bereits einlenken. Reagieren Sie nicht, greift Ihr aktiver Spurhalteassistent ein. Dies geschieht z.B. durch Gegenlenken.
Funktionsbeeinträchtigungen für den Spurhalteassistenten
Der Spurhalteassistent bietet zwar zahlreiche Vorteile, kann seine Funktion aber nur unter bestimmten Voraussetzungen erfüllen. Er ist kein „Allheilmittel“, auf welches Sie sich ohne Rückversicherung verlassen können. Prüfen Sie also stets, ob die entsprechenden Bedingungen gegeben sind. Wenn nicht, achten Sie ganz besonders auf alle Umstände, die Ihr Fahrzeug von der richtigen Spur abbringen könnten.
Die folgenden Umstände schränken den Spurhalteassistenten besonders ein.
1. Verschmutzte Fahrbahnen
Ist eine Fahrbahn verschmutzt, werden oft die Fahrbahnmarkierungen ganz oder teilweise verdeckt. Dann kann sie der Spurhalteassistent nicht erkennen. Besonders in ländlichen Regionen oder nach Unwettern müssen Sie auf solche Beeinträchtigungen achten.
2. Verschneite Fahrbahnen
Durch den Schnee sind Fahrbahnmarkierungen vielfach verdeckt. Der Spurhalteassistent ist nicht in der Lage, sie zu erkennen Andererseits kann Schnee wie eine Fahrbahnmarkierung auf der Straße liegen und den Spurhalteassistenten so zu einer falschen Deutung verführen.
3. Vereiste Fahrbahnen
Bei vereisten Fahrbahnen treten dieselben Probleme auf, wie bei verschneiten. Die Fahrbahnmarkierungen sind durch das Eis einfach nicht erkennbar. Bestimmte Eisformationen können zudem den Spurhalteassistenten ablenken und falsch führen.
4. Fehlende Fahrbahnmarkierungen
Gerade auf älteren Verkehrswegen, Landstraßen oder Nebenstraßen fehlen Fahrbahnmarkierungen oft. So wird der Spurhalteassistent natürlich nicht aktiv.
In scharfen Kurven kommt es zudem dazu, dass die Auswirkung der Gegenlenkung zu gering ausfällt, um die Spur realistisch zu halten. Das Lenksystem erhält eine zu schwache Krafteinwirkung, die nicht stark genug ist, um dem Fahrer das Lenken abzunehmen.
Bis jetzt (Stand Januar 2022) gilt noch keine vollumfängliche Pflicht, Autos serienmäßig mit einem Spurhalteassistenten nachzurüsten. Jedoch besteht ab 2022 bei der Neuentwicklung von Fahrzeugen innerhalb der EU die Pflicht, neben diversen anderen Assistenzsystemen einen Spurhalteassistenten einzubauen. In der Zukunft sollen sämtliche Neuwagen mit einem Spurhalteassistenten versehen sein. Diese Vorschrift wird für 2024 geplant.