Die meisten Zündkerzenausfälle sind auf ein falsches Anzugsdrehmoment zurückzuführen. Daher ist es besonders wichtig, dass beim Austausch von Zündkerzen ein Drehmomentschlüssel mit dem richtigen Anzugsdrehmoment verwendet wird. Beim Wechsel von Zündkerzen gibt es daher ein paar Punkte zu beachten.
Wann müssen Zündkerzen gewechselt werden?
Aufgrund von Temperatureinwirkungen, Druckbelastungen und andere Einflüsse gehören Zündkerzen zu den Verschleissteilen eines Ottomotors. Sie sind hohen Belastungen ausgesetzt und müssen somit je nach Qualität und Laufleistung bei Defekt oder Verschleiß ausgewechselt werden.
In der Regel müssen Zündkerzen aber alle 30.000 bis 60.000 Kilometer ausgetauscht werden. Das angegebene Wechselintervall des Herstellers kann man aus dem Fahrzeughandbuch entnehmen.
Anzeichen für defekte oder verschlissene Zündkerzen lassen sich dadurch erkennen, wenn der Motor anfängt zu stottern, ruckeln oder klopfen. Zudem deutet ein erhöhter Kraftstoffverbrauch auf defekte Zündkerzen hin. In der Regel leuchtet auch die Motorkontrolleuchte auf.
Typische Schadensbilder die sich dabei an den Zündkerzen erkennen lassen sind
- Verkohlte Elektroden
- Rußablagerungen
- Anhaftungen an der Zündkerze
- Öl im Zündkerzenschacht
- Korrosion
- Verfärbungen am Isolator
Zündkerzen richtig wechseln – das dabei beachten
Wenn man sich sicher ist, dass die Zündkerzen als Fehlerursache ausgemacht werden können und aus diesem Grund gewechselt werden müssen, kann mit der Arbeit begonnen werden. Zunächst wird das Zündkabel ausgeschlossen und alle Zündkerzenstecker entfernt. Die Zündung muss verständlicherweise ausgeschaltet und der Motor kalt sein. Dann können die Zündkerzen vorsichtig mit einem Zündkerzenschlüssel aus den Zylindern gedreht werden.
Bevor Sie die neuen Zündkerzen einsetzen, vergewissern Sie sich, dass die Zündkerzen auch zum Fahrzeug passen. Hier auf Baugleichheit und Wärmewert achten. Reinigen Sie auch die Zündkerzenschächte vor dem Einsetzen.
Wichtig: Achten Sie auf das erforderliche Drehmoment, das durch den Hersteller vorgegeben wird. Um die neuen Zündkerzen zu verbauen, immer einen Drehmomentschlüssel verwenden, der auf das spezifische Drehmoment der Zündkerzen eingestellt wird. In der Regel eignet sich ein Drehmomentschlüssel, der in einem Bereich von 5 bis 60 Newtonmeter eingestellt werden kann. Den genauen Wert aber vom Hersteller entnehmen.
Wenn versehentlich eine Zündkerze auf den Boden fällt, sollte diese nicht mehr benutzt werden, da auch minimale Risse an der Keramik die Wirkungsweise der Zündkerze beeinträchtigen können.
Diese Defekte an den Zündkerzen durch ein falsches Drehmoment vermeiden
Das Anzugsdrehmoment ist die Größe, wie fest eine Zündkerze angezogen werden muss. Ein Drehmoment (Nm) ergibt sich aus der einwirkenden Kraft (N) multipliziert mit Länge des Hebelarm’s (m).
Ein zu hohes Anzugsdrehmoment kann die Zündkerze und möglicherweise den Zylinderkopf beschädigen. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der gesamte Zylinderkopf ausgetauscht werden muss, was sehr hohe Kosten zur Folge hat.
Ein zu niedriges Drehmoment führt zu Kompressionsverlusten und kann aufgrund der schlechteren Abdichtung zu Wärmestau führen, die wiederum auf die hohen Temperatureinwirkungen in der Zündkerze zurückzuführen sind. Wenn die Vibrationen zu stark werden, kann sich die Zünderze sogar lösen.
So viel kostet ein Zündkerzenwechsel
Um die Zündkerzen in einer Werkstatt wechseln zu lassen müssen deutlich mehr Kosten eingeplant werden, als bei Eigenarbeit. Je nach Werkstatt landet man schnell bei einigen hundert Euro. Günstigere Betriebe bieten den Service aber auch schon unter 100 Euro an.
Deutlich günstiger wird es allerdings, wenn Sie selbst Hand anlegen. Mit einem Arbeitszeitaufwand von insgesamt etwa 20 bis 40 Minuten ist die Angelegenheit relativ schnell erledigt. Bei den Preisen für eine Zündkerze gibt es je nach Bauart erhebliche Unterschiede. Herkömmliche Zündkerzen liegen in einer Preisspanne zwischen zwei und 25 Euro. Die Preise für Hochleistungszündkerzen sind jedoch einiges teurer. Beim Kauf von Zündkerzen lohnt es sich also die Preise vorher zu vergleichen.
Welche Zündkerzen sind die passenden? – Diese Unterschiede gibt es
Bei Zündkerzen gibt es einige Unterschiede bei Material, Elektrodenanzahl, Form und Wärmewert.
In Zündkerzentabellen lässt sich meist die richtige Zündkerze für gängige Fahrzeugtypen ausfindig machen. Die meisten Zündkerzen-Hersteller haben außerdem auf ihren Websites einen „Produktfinder“, der ebenfalls gute Ergebnisse liefern sollte. Mit Fahrzeugangaben zu Modell, Baujahr und Ausführung erhält man die Produktnummer, mit der die passende Zündkerze dann beim Händler der Wahl bestellt werden kann.